Flucht nach Osten

Raum: Wagner Saal

am Mittwoch, 8. Mai 2024
Beginn: 14:30 Uhr
Ende: ca. 17:15 Uhr

Lesung mit Michael Lauter

Michael Lauter liest aus seinem Buch "Flucht nach Osten". Die wahre Geschichte aus dem Leben seines Schwiegervaters.

1935 wurde der in Chemnitz lebende Jungkommunist Hans Lauter wegen Widerstand gegen die Nazidiktatur zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Während der Haft blieb er weiter illegal aktiv. Auch träumte er von der Freiheit. Aus dem Zuchthaus Waldheim zu entfliehen, war jedoch unmöglich. Als sich April 1945 im Gefängnis Radebeul die Gelegenheit ergab, war Hans Lauter vorbereitet. Nach gelungener Flucht wurde er steckbrieflich gesucht. Er musste dem Herrschaftsgebiet der Nazis entkommen und wollte durch die Front zur Roten Armee. Dort glaubte er sich sicher.
Einer Odyssee gleich verlief seine Flucht. Er musste die Identität eines SS-Mannes annehmen, eine Gesundheitsüberprüfung überstehen und wurde zum Volkssturm eingezogen. Nur nachts unterwegs, erreichte er schließlich die Rote Armee bei Schleife.
Dort wurde vermutet, dass er ein deutscher Spion sei. Der Besonnenheit eines sowjetischen Kommandeurs war es zu verdanken, dass er
nicht gleich erschossen wurde. Schließlich rettete ihm ein Zufall das Leben. Von der Roten Armee als Aufklärer eingesetzt, nahm er an den letzten Kampfhandlungen teil, bis er zurückgelassen wurde, um die deutsche Verwaltung mit aufzubauen. So erlebte er den Tag der Befreiung und die Tage des Neuaufbaues in Bad Liebenwerda. Schließlich holten ihn seine Genossen nach Chemnitz zurück.

Eintritt frei!

Gemeinschaftsveranstaltung Komm_Haus und BDA

 

über den Autor:

Michael-Alexander Lauter
Geboren am 17. Juli 1947 im Bitterfeld als Besatzungskind; der Vater ein russischer Jude, die Mutter Deutsche. Sein zuhause war, wo er gerade lebte: Die wenigste Zeit in einem glücklichen Elternhaus, mehr als fünf Jahre bei einer Pflegemutter und in vier Kinderheimen. Gleichzeitig mit dem Abitur schloss er die Lehre als Rinderzüchter ab. An der Karl-Marx-Universität in Leipzig studierte er Landwirtschaft und wurde Diplom-Agraringenieur.
Frühzeitig politisch aktiv, engagierte er sich in der FDJ, erst viele Jahre ehrenamtlich, dann beruflich. Er nahm ein zweites Studium in Berlin auf und schloss es als Diplom-Gesellschaftswissenschaftler ab. Anschließend arbeitete er in der SED-Bezirksleitung Leipzig bis zu deren Auflösung.
Danach folgte eine lange Zeit der Neuorientierung: Umschulungen, ABM-Tätigkeit im Umweltzentrum Ökohof Auterwitz bei Döbeln, schließlich freiberuflich als Dozent, kurzzeitig mit eigener Bildungsfirma. Nun ist er Rentner, jedoch weiterhin als Dozent tätig, seit vielen Jahren schon im
Online-Unterricht. Zum zweiten Mal verheiratet, haben sie gemeinsam 6 Kinder, 13 Enkel und 3 Urenkel. Seit 1983 lebt er in Leipzig-Grünau.
In „Meyersdorf“ traf er auf die Gruppe schreibender Seniorinnen und Senioren Leipzig und wurde mit 72 Jahren deren Mitglied.

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